Eine Szenische Lesung aus dem Buch „Uhren gibt es nicht mehr“ von André Heller. Tiefsinnige, humorvolle, ungewöhnliche Gespräche mit seiner 102jährigen Mutter konfrontieren André Heller mit ihrer demenziellen Veränderung und ihren inneren Bildern, die sie zu dem nahenden Lebensende in sich zeichnet. Ein Buch voller Weisheit, Poesie und Witz. Worauf kommt es an im Leben? „Innerlich sieht man sich noch jung und freut sich auf den nächsten Tag“, sagt die alte Dame, die geboren wurde, als der Erste Weltkrieg ausbrach, und die mit gerade 19 den Süßwarenfabrikanten Stephan Heller heiratete. Ein anderes Mal wünscht sie sich, „dass das Körperwerkl in Gottesnamen auslaufen soll“ und erzählt dann munter über einen Selbstmordversuch aus Liebe und über Lehár am Klavier in Bad Ischl. Ein kleines Buch von großer Weisheit, würdevoll, poetisch, komisch. Und das Dokument einer späten Liebe und großen Offenheit zwischen Mutter und Sohn. Elisabeth Heller starb am 7. August 2018 in Wien-Hietzing.
Es lesen: Ingrid Janschek und Christian Oelemann.