Märchen sind ein akustisches Phänomen, sie wollen gesprochen und gehört werden. Sie gehen vom Mund zum Ohr und dann zum Herzen: Mund-Art, eine fast vergessene Kunst! Heutzutage wird über Buchstaben die Sprache zumeist optisch und eher neutral wahrgenommen. Das gesprochene klingende Wort dagegen löst in Hörenden eine Vielfalt von Farben, Bildern, Empfindungen aus. Ähnlich ist es in der Musik, das Notenbild muss in tönenden Klang umgesetzt werden, um zu wirken. Märchen haben schon immer über alle Grenzen hinweg vom Leben und fürs Leben erzählt. Vor genau 100 Jahren – 1925 - erklärte das Bureau international d´education in Genf Märchen für die beste, der Völkerverständigung dienende, Literatur. 2016 wurde das Märchenerzählen in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der deutschen Unesco Kommission aufgenommen. Ein Grund mehr, auch heute noch oder gerade heutzutage Märchen zu erzählen!
Helga Bieber und Irene Stöber – beide ausgebildete Erzählerinnen - bescheren mit ihren Stimmen, mit Harfe und Märchenerzählungen einen wundervollen, nach-klingenden Abend.