Wir kennen sie aus zahlreichen Rollen in den Stücken von Pina Bausch. Cristiana Morganti ist eine herausragende Tänzerin, mit starker Präsenz und zugleich der seltenen Begabung zu tiefer Komik. Mit der Lecture Performance Moving with Pina hat Cristiana Morganti 2010 ihre eigene Karriere als Choreografin begonnen. Inzwischen sind ihre Stücke in der ganzen Welt zu sehen – nur in Wuppertal noch nicht. Das ändert sich jetzt!
AN EVENING WITH – CRISTIANA MORGANTI stellt am 23. August die Künstlerin mit Videomaterial der Produktionen und im Gespräch mit der Journalistin und Autorin Dr. Anne-Kathrin Reif vor. Der Abend findet im Rahmen der Residenz von Cristiana Morganti und dem in Köln lebenden italienischen Choreografen und Tänzer Emanuele Soavi statt. Am 18. und 19. Oktober folgt dann das Open Studio – This is a Premiere Unplugged.
Zur Künstlerin Cristiana Morganti
Cristiana Morganti hat einen Abschluss in Klassischem Tanz an der Nationalen Tanzakademie in Rom und in Modernem Tanz an der Folkwang Hochschule in Essen. Sie erweitert ihre Ausbildung durch ein Studium in Dänemark am Odin Teatret von Eugenio Barba. In den folgenden Jahren arbeitet sie mit einer Reihe von etablierten Choreographen wie Susanne Linke, Urs Dietrich, Felix Ruckert, Joachim Schlömer z Von 1989 bis 1992 ist sie Mitglied der Kompanie Neuer Tanz unter der Leitung von VA Wölfl und Wanda Golonka. Sie beteiligt sich an der Entstehung der Stücke Räumen, Gelage, Sieben Miniaturen, Ballett Nr. 5 und tanzt in vielen Repertoirestücken, darunter: Leitz, Die Schiefe, Das Böse Minute.
Von 1993 bis 2014 ist sie Solotänzerin am Pina Bausch Tanztheater Wuppertal. Sie tanzt in den meisten Repertoirevorstellungen und wirkt in vielen neuen Kreationen mit, wie z.B.: Trauerspiel, Danzon, Der Fensterputzer, Masurca Fogo, O Dido, Agua, Nefés, Rough Cut, Bamboo Blues. Als Mitglied des Pina Bausch Tanztheaters spielte sie auch in Pedro Almodovars Film Talk to her (2001) und in Wim Wenders' Pina (2011) mit.
Im Jahr 2010 beginnt Cristiana Morganti ihre choreografische Tätigkeit mit der Kreation und Interpretation ihrer Hommage an Pina Bausch Moving with Pina. Die Aufführung wird mit großem Erfolg aufgeführt und ist seitdem kontinuierlich auf Tournee in Europa und im Ausland. Im Jahr 2011 erhält sie den Leonide-Massine-Preis von Positano als beste zeitgenössische Tänzerin des Jahres.
Es folgt eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Conservatoire Nationale Superieure de Paris, wo sie mehrere Choreografien kreiert: From here to there (2011), Out of twelve (2012), Sacré Printemps! (2013), Petit Rêve (2017).
Für ihr Stück Jessica and Me wurde sie 2014 mit dem Kritikerpreis Danza & Danza als beste Interpretin/Choreografin des Jahres ausgezeichnet. Jessica and Me wurde in über 50 Städten auf der ganzen Welt aufgeführt und tourt weiterhin international. Zu den prestigeträchtigsten Terminen gehören: Dublin Dance Festival (Dublin), La Biennale de la Danse (Lyon), Festival Equilibrio (Rom), Théâtre des Abbesses / Théâtre de la Ville (Paris), The Place (London), Tanz im August (Berlin), Tanztage Oldenburg, Dansens Hus (Stockholm), Festival Bipod (Beirut), Euro Scene (Leipzig), Kuopio Dance Festival (Finnland), Festival Temporada Alta (Spanien), Festival Santiago a Mil (Chile), Hong Kong Art Festival (Hong Kong).
2016 kreiert sie das Duo A Fury Tale, für die ehemaligen Pina Bausch Tänzerinnen Breanna O‘Mara und Anna Wehsarg mit dem sie durch Italien, Frankreich und Deutschland tourt. Im Folgejahr entwickelt sie für die Company Aterballetto das Stück They didn’t know where to leave me. 2019 wird Another Round for Five, ein Stück für 5 Tänzer, beim Napoli Teatro Festival uraufgeführt. Im Sommer 2018 arbeitet sie mit der Accademia Nazionale D'Arte Drammatica Silvio D'Amico in Rom zusammen und präsentiert die Tanztheaterperformance Without knocking im Rahmen des Festival dei Due Mondi in Spoleto. 2019 wird Another Round for Five, ein Stück für 5 Tänzer, beim Napoli Teatro Festival uraufgeführt und geht vor und nach der Pandemie auf Tournee in Italien. Im Juni 2020 erhält Cristiana Morganti den prestigeträchtigen Prix du Syndicat Professionnel de la Critique francaise als beste Interpretin für ihr Stück Moving with Pina. Es folgt 2021 die Performance Site Specific In Another Place, die in Zusammenarbeit mit dem Tänzer Kenji Takagi und der Cellistin Emily Wittbrodt für La Salle des Nymphéas im Orangerie Museum in Paris entstand.
In dem Stück Behind the Light (2022) steht sie erneut als Autorin und Performerin auf der Bühne. Gleich nach der Uraufführung erhält sie den italienischen ANCT Preis (Associazione nazionale crititici di teatro) für ihre künstlerische Laufbahn. Es folgt 2023 Young Birds, ein abendfüllendes Stück für die Junior Company der Accademia Dimitri of Physical Theater (Schweiz). Nach der langen und glücklichen Zusammenarbeit mit il Funaro di Pistoia, ist Cristiana Morganti derzeit assoziierte Künstlerin der Fondazione Teatri di Pistoia (IT).