Das Selbstportrait gehört zu den klassischen Genres der Bildkünste. Als Selbstvergewisserung gedacht, durch alle Veränderungen hindurch dem Selbst auf der Spur, zeigt es zugleich den Blick der Anderen. Dies gilt besonders für die Fotografie. Der Blick des Künstlers durch die Kamera hindurch auf sich selbst ist zugleich der Blick, den Andere auf ihn richten. Man sieht sich selbst, aber als den, der man für andere ist. Der multimedial arbeitende Künstler Harald Hilscher sieht sich auf diese Weise, zeitlebens. Seine Foto-Installation besteht aus einer lebenschronologischen Abfolge von Selbstportraits, vom analogen Schwarz-Weiß-Foto, über das digitale Farbbild bis hin zum Handy-Selfie. Lebensepochen markierend, in verschiedensten Alltags- und Arbeitssituationen aufgenommen, bilden sie eine zyklische Lebenssichtung. Sie zeigt die labile Stellung der Person zwischen Selbstvergewisserung und Fremdwahrnehmung, zwischen Identität und Identifikation.
1958 geboren, Studium der Visuellen Kommunikation, Illustration und Fotografie in Trier und Düsseldorf; zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u.a. Flottmann Hallen Herne, Große NRW Kunstpalast Düsseldorf, Parkas Galerie Kaunas (Litauen), Galerie KOBRO, Łódź (Polen), Stadtsparkasse Wuppertal, Museum Witten (Westdeutscher Künstlerbund). Lebt und arbeitet in Wuppertal.