Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus: Schüler entwickeln Museumsboxen
Wer erleben will, wie Jugendliche eine Ausstellung zu Widerstandskämpfern gegen das Nazi-Regime mit eigenen Werken erweitern, für den lohnt der Besuch der Austellung ebenfalls. Schüler des Gymnasiums Bayreuther Straße haben diese Plakatschau heute durch eigene Exponate erweitert.
Die Exponate widmen sich dem Schicksal von Menschen, die gegen die Nazis kämpften und / oder von diesen ermordet wurden. Die Schüler, die alle den evangelischen Religionsunterricht der neunten Klasse besuchen, haben sich beispielhaft für unterschiedliche Schicksale entschieden, darunter die von Anne Frank, Elisabeth Schmitz, Sophie Scholl, Willy Brandt, Claus Graf Schenk von Stauffenberg und Janusz Korczak. In Texten, Bildern und Objekten stellen sie ideenreich und mit viel Liebe zum Detail dar, was diesen Menschen widerfahren ist. Alles auf der Fläche eines Schuhkartons. Deshalb heißen die Exponate auch „Museumsboxen“.
„Die Arbeit mit der Museumsbox und die Auseinandersetzung mit Persönlichkeiten wie Dietrich Bonhoeffer, Anne Frank und Elisabeth Schmitz ermöglicht den Gewinn wertvoller historischer und ethischer Erkenntnisse und eine kreative Auseinandersetzung“, erklärt Religionslehrer Malte Kläser den pädagogischen Ansatz. Dadurch könnten die Jugendlichen zentrale Kompetenzen in den Bereichen Menschenrechtem, Demokratie und Bildung entwickeln. „Zum Erwerb dieser Kompetenzen trägt ein projektorientierter und auf die individuellen Fähigkeiten und Interessen orientierender evangelischer Religionsunterricht in besonderer Weise bei.“
Der Blick auf die Details der Museumsboxen zeigt, wie intensiv sich die Schüler mit den Themen „Nationalsozialismus“ und „Widerstand“ beschäftigt haben. In einer Box etwa ist das Miniaturmodell einer Tür zu sehen, hinter der sich Anne Frank jahrelang in einem Amsterdamer Haus versteckte, bis sie verraten wurde. Oder die Guillotine, die maßstabsgerecht mit einem 3D-Drucker angefertigt wurde, um die grausame Hinrichtung der Sophie Scholl zu verdeutlichen. Oder eine blinkende Lampe, die das Chaos nach dem Anschlag von Stauffenbergs auf Adolf Hitler symbolisieren soll.
Alle Exponate ergänzen die Bonhoeffer-Ausstellung um eine erfrischende jugendliche Perspektive. Ab sofort sind sie in der HLB zu sehen.