INSEL
Luise Volkmann & Été Large
INSEL Konzert
Dienstag / 28. Oktober 2025 / 19:30 Uhr (Einlass: 19 Uhr)
Eintritt: 18/8 (VVK) und 20/10 (AK)
Casey Moir, vc
Laurin Oppermann, vc
Conni Trieder, fl
Luise Volkmann, as
Peter Ehwald, ts
Rémi Fox, bs
Johannes Böhmer, trp
Marleen Dahms, trb
Johanna Stein, vc
Athina Kontou, bs
Yannick Lestra, p
Paul Jarret, git
Max Santner, dr
Das neue und dritte Programm, das Luise Volkmann für ihr 13-köpfiges Ensemble Été Large komponiert hat, heißt "The stories we tell" . Welche sind die Geschichten, die uns berühren, verändern und die wir uns erzählen wollen?
Es ist eine Arbeit über das Kollektiv Été Large, das seit Jahren neben der professionellen Bande auch durch persönliche Freundschaften verbunden ist – und eine Beschäftigung mit der Frage, welche Spuren wir in der Welt hinterlassen wollen. Diese Kompositionen zeigen die Kraft und das Potential von Musik, Geschichten zu erzählen, die vielschichtig sind und die Komplexität der Welt abbilden.
"The Stories We Tell" markiert das zehnjährige Jubiläum von Été Large. Doch nicht nur aus diesem Grund dokumentiert das Album das Ergebnis eines individuellen und kollektiven Reifeprozesses. Es gelingt der Leaderin und ihrem Kollektiv, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. In ihren Arrangements pflegt Luise Volkmann einen sehr behutsamen Umgang mit den Möglichkeiten einer Großformation. Den Sounds der einzelnen Instrumente wird viel Raum zum Atmen gegeben. Sie arbeitet mit wohl kontrastierten, sich kongenial ergänzenden menschlichen Stimmen. Doch auch jedes Instrument erhält eine individuelle Farbe, die den Gesang nicht nur flankiert oder unterlegt, sondern ihrerseits nonverbale Statements abgibt. Erst in der feinsinnigen Osmose von Stimmen und Instrumenten können die Lieder ihre ultimative Wirkung voll entfalten. Luise Volkmann konvergiert gegen eine Art künstlerischer Vollendung, wohl wissend, dass sie diese weder erreichen kann noch will. Denn letztlich geht es auch um die Zwischenräume, die nur die Hörerinnen und Hörer mit ihrer Imagination ausfüllen können.
So schafft Luise Volkmann eine in sich geschlossene und doch nach allen Seiten offene Welt, in die das Ohr genauso als schöpferischer Part einbezogen ist wie alle beteiligten Akteurinnen und Akteure. Es ist ein ständiges Wachsen und Verändern, ein musikalischer Globus in permanenter Bewegung und Veränderung. Eine Musik, die auch nicht innehält, wenn sie verklungen ist, denn Luise Volkmanns hymnische Weisen bleiben haften und reichern sich bei jedem neuen Hören um eine weitere Erfahrung an. Dieses konsequente Wechselspiel eines physischen und metaphysischen Angebots zum aufeinander Zugehen ist die logische Weiterführung der ersten beiden Platten von Été Large, nur eben auf einem völlig neuen Level. Da ist eine Band, der man beim fortwährenden Staunen zuhören kann, die aber noch viel mehr zu sagen hat. Deshalb soll Luise Volkmann hier auch das letzte Wort gehören:
"In Zeiten, in denen Polarisierung immer stärker spürbar wird, möchte ich meiner Musik die Kraft geben, mit ihren Geschichten Ambivalenzen nebeneinander zu stellen. Ich kann gleichzeitig über verschiedene Dinge wütend oder traurig sein und trotzdem auch Verständnis für andere Empfindungen oder Haltungen aufbringen. Die Komplexität des Denkens und Handelns fühlbar zu machen und damit die Grundlage für einen offenen Dialog zu schaffen, ist mir wichtig. Deshalb stelle ich die verbale und die nonverbale Seite des Geschichtenerzählens gleichberechtigt nebeneinander."
Eine Veranstaltung der INSEL. Gefördert von der Intitiative Musik und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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