THE NEW SOLARISM
The New Solarism ist dabei, ihr 4. Album zu produzieren! „Der Kuss - Musik für ein unaufgeführtes Theaterstück“. Die Musik wurde zunächst während der ersten Sperrstunde des Jahres 2020 komponiert und aufgenommen - für ein Online-Theaterprojekt „Der Kuss - in Theorie und Praxis“ des Berliner Autors Tomas Blum, das komplett ferngesteuert wurde und bei dem jeder einzelne Part alleine in den Wohnungen der Künstler aufgeführt wurde. Die Crew schaffte es, 6 von 12 geplanten Kapiteln zu produzieren... bis das Projekt im Pandemie-Chaos unterging... Im Sommer 2023 beschloss die Geigerin und Komponistin Izabela Kałduńska, auch eine Albumversion dieser Musik zu machen - bestehend aus 10 Originalstücken, die nach den untersuchten Emotionen benannt sind, die in der Handlung auftauchten. In der Konzertsituation wird sie zwischen den Titeln Fragmente der Geschichte lesen, oder wenn die Veranstaltung in der Nähe von Berlin stattfindet, wird Tomas die Lesung übernehmen. Das Album erscheint auf allen Streaming Plattformen ende Dezember 2024.
The New Solarism ist das Soloprojekt der in Danzig geborenen Geigerin Izabela Kałduńska. Sie begann im Alter von 7 Jahren mit dem Geigenspiel und ist seither untrennbar mit ihrem Instrument verbunden. Während ihres langen musikalischen Weges sammelte sie Erfahrungen als Solistin, Kammermusikerin und Mitglied zahlreicher Orchesterprojekte im Bereich der klassischen Violine, aber auch in den Bereichen Jazzgeige, experimentelle Musik, freie Improvisation und zeitgenössische klassische Musik. All diese Dinge vermischten sich in ihrem Kopf (und in ihrem Herzen) zu einem ziemlich einsamen Prozess der Erforschung der Möglichkeiten des Klangs eines einzelnen Geigers. Eine Emanzipation der kleinen, quietschenden Geige durch den Einsatz von Effekten, Loops, Geräuschen, gesprochenen Worten und sogar Gesang. Die Musik, die Izabela für dieses Projekt kreiert, lädt den Zuhörer auf eine verträumte und rätselhafte Reise ein, die gleichzeitig emotional und beruhigend ist. Bisher hat sie ihr erstes Soloalbum „Studies of Myself“ (2021) unter dem Titel „The New Solarism“ und ein Gemeinschaftsalbum „2020B“ veröffentlicht, in dem sie eine Beethoven-Sinfonie im Auftrag der Leipziger Philharmonie „dekonstruiert“ hat. Ihr zweites Soloalbum „Hibernaculum“ wurde im Frühjahr 2023 veröffentlicht. In 2024 kam ihr erstes Kinofilm Soundtrack raus - zusammen mit der Sängerin Walburga Walde haben sie Musik zum größten Dokumentarfilm über die Sorben "Bei uns heisst sie Hanka" produziert.
MA.RA
Mit der Gründung des Duo MA.RA. im Januar 2024 kreuzen sich die musikalischen Wege von Raimund Gitsels und Manni Schwarz. Zuerst begegneten sie sich in den Neunziger Jahren in der Essener Art-Pop Band Kammerjaeger. Schon damals waren experimentelle Rythmik und Melodik konstituierender Bestandteil einer psychedelischen Musik, die genau durchkomponiert und strukturiert war (VÖ: Kammmerjaeger: „Strolling Players“, 7“ EP auf Lollipop Shop, 1995). Nach einer weiteren Begegnung in den Neunzigern im Jungen Orchester NRW bogen beide in verschiedene Richtungen ab.
Raimund Gitsels spielte die Geige in Bands wie Octafish (Industrial Fake Jazz), Zinctone (Avantgarde Jazz Pop), Honigdieb (Folk, Punk), Violet Quartett (Moderne Klassik, Trance, Pop). Im Lauf der Zeit entdeckte Raimund den Looper als eine Möglichkeit, seine absurden (Spielt das wirklich eine Geige?) Sounds zu türmen, ineinander zu verweben und gleichzeitig alleine das Bild einer ganzen Band entstehen zu lassen. So ist er mit Gee and the Plastic Strings als Solo-Künstler unterwegs und zelebriert die Schönheit der Schleife.
Manni Schwarz blieb zunächst bei Schlagzeug und Vibraphon und erlebte mit El Cuatrimotor (Psychedelic Rock) eine kurze, heftige Zeit. Dann bei Makita (Alternitive, Indie), kamen erstmals Tasteninstrumente dazu und weiter ging es über blomqist (Indierock) hin zu elektronischer Musik mit der aktuellen Band ThirdPartyPeople (electronic Indie, Postpunk). Bis heute baute er sein Setup zusammen aus analogen Synths, Kaosspad.
Die beiden feiern mit MA.RA. nun als Duo das Live-Experementieren, sezieren Akkorde, fügen die Töne verändert zusammen. Es gibt nur grobe Strukturen, nichts im Leben ist wirklich stabil und so sollen sich die Stücke immer wieder neu entwickeln können. Raimund und Manni loopen Töne, bis Akkord-Flächen entstehen, Melodielinien erinnern daran, dass die Stücke auch Struktur haben, es zisselt, knistert, Bässe wabern, Beats bollern. Das kann mal entspannend wirken und im nächsten Moment hin- und mitreißend sein. Manchmal fragen sich die beiden, wie dieser Klang denn gerade entstanden ist und wer von beiden hat da eigentlich was gespielt?