Decolonize Wuppertal:
Das Verschwinden der »Sussy Dakaro«
1883 wurde eine Gruppe von neun Indigenen auf der Insel Palm Island (Australien) entführt, um in den USA und Europa bei sogenannten »Völkerschauen« in Zoos, im Zirkus oder auf Jahrmärkten ausgestellt zu werden.
Die Überlebenden der Gruppe wurden 1885 auch im Wuppertaler Zoo »ausgestellt«. Eine von ihnen, die siebzehnjährige »Sussy Dakaro«, verstarb 15.000 km von ihrer Heimat entfernt am 23.06.1885 in Wuppertal. Sie liegt auf dem evangelischen Friedhof in Sonnborn begraben.
In den letzten beiden Jahren wurden die Bemühungen um die Erinnerung an ihre Person intensiviert. Das Grab wurde geöffnet und es besteht Kontakt zu den Nachfahren in Australien mit dem Ziel, sterbliche Überreste zu überführen.
Die Veranstaltung soll ihre Geschichte wachhalten: durch Texte, Musik und Interviews mit Menschen, die sich für die Erinnerung an sie eingesetzt haben.
Im März werden die Texte bei einem Schreibworkshop im SWANE Café erstellt. Am 5. Mai um 11 Uhr findet ein Stadtrundgang zur kolonialen Geschichte Wuppertals statt.
Treffpunkt ist am Haupteingang des Hauptbahnhofs.