Diskurs - Vom Verschwinden der Erinnerung
Gesprächsrunde mit Ibou Diop und Mirjam Zadoff
Konzept und Moderation: Asal Dardan
Durch die in den letzten Jahrzehnten etablierte Institutionalisierung des Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik stellen sich neue Fragen an die Funktionen des kollektiven Erinnerns. Was eine widerständige Arbeit von Betroffenen und Opfergruppen gegen das zuweilen gewalttätige Verdrängen und Vergessen der Dominanzkultur war, dient heute zur staatlichen Selbstvergewisserung und Identitätsstiftung. Die deutsche Gesellschaft hat sich allerdings pluralisiert und diversifiziert, was bedeutet, dass manche Bezugs- und Erfahrungsräume in diesen Prozessen ausgeblendet oder übergangen werden. Im Gespräch mit Ibou Diop und Mirjam Zadoff lässt sich fragen, wem das gesellschaftlich getragene Erinnern dient und wem es dienen sollte.