Das war also die Zukunft / Auffliegendes Gras
Lyriklesung mit Pegah Ahmadi und Jürgen Nendza
Moderation: Simone Scharbert
Die Lyrik hat von jeher ein besonders Verhältnis zum Verschwinden – ihre Verse sind flüchtig, wie in den Wind gesprochen. Doch verfügen Gedichte andererseits auch über eine spezielle Resilienz und werden in Zeiten politischen Drucks gar zu Chiffren des Widerstands. Zwei zeitgenössische Positionen fächern exemplarisch die Facetten lyrischen Schreibens und Sprechens auf.
Pegah Ahmadi verknüpft in ihrer Lyrik die Exil-Erfahrung immer wieder mit der existenziellen Situation des Menschen, sie lotet das Schweigen aus und findet eine neue Sprache für das, was sich dem Sagen entziehen will.
Jürgen Nendzas Gedichte finden in der Natur die Spuren des Wandels, dem diese Welt unaufhörlich unterworfen ist. Wobei Natur hier selbstverständlich auch die Industrieruinen einschließt, die selbst dort überdauern, wo der Mensch schon wieder verschwunden ist.