Wohin verschwinden die Anderen?
Lesung und Gespräch mit Trifonia Melibea Obono Ntutumu
Moderation: Susana Pinilla
Äquatorialguinea ist ein kleines Land in Afrika, so klein, dass im Grunde niemand verloren gehen kann. Dennoch beobachtet die Autorin Trifonia Melibea Obono, dass junge Menschen, die vermeintlich zum Studium ins Ausland gegangen sind, dort nicht aufzufinden sind: In Wirklichkeit werden sie von ihren Familien versteckt, denn sie sind anders – lesbisch, schwul, transsexuell, bisexuell… Identitäten, die es in diesem Land nicht geben darf, und die grausam geahndet oder mit verschiedensten »Umerziehungs«-Therapien unterdrückt werden.
Obonos Romane wie »La Bastarda« (2018 ins Englische übersetzt von Lawrence Schimmel) und »Wem gehören die Bindendee«? (2021 ins Deutsche übersetzt von Susanne Doppelbauer) gewannen zahlreiche internationale Auszeichnungen. Die Diskussion mit ihr, moderiert und übersetzt von Susana Pinilla, findet in Kooperation mit dem Bildungsraum Flucht-Gewalt-Geschlecht, dem Autonomen Feministischen FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter*, Non-Binär, Trans*, Agender)-Referat und dem Autonomen BIPoC-Referat des AStA statt.
Trifonia Melibea Obono Ntutumu, 1982 in Äquatorialguinea geboren, ist Autorin, Journalistin, Politikwissenschafterin und LGBTQ-Aktivistin aus Äquatorialguinea. Sie forscht aktuell mit einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universität Duisburg-Essen.