Verschwinden wollen
Lesung und Gespräch mit Marina Jenkner
Moderation: Annette Haager
Eine Textcollage über die Psychologie des Verschwinden-Wollens: das Verschwinden aus dem eigenen Körper, das Verschwinden aus den eigenen Gedanken, das ungewollte Verschwinden aus der Heimat (Flucht). Anhand vorgetragener Ausschnitte aus ihren Büchern erlaubt Marina Jenkner Einblicke in das komplexe Innenleben ihrer Figuren.
So erzählen »Nimmersatt und Hungermatt« sowie »Hungertochter, Himmelskind« davon, dass Frauen hungern, immer dünner werden, sich unsichtbar machen, als könnten sie damit aus dieser Welt verschwinden. Dazu passt die Geschichte von Undine aus »Blaue Ufer«, die aufgrund traumatischer Erfahrungen ihren Körper verlassen möchte. Traumata durch erlebte Flucht und eine nicht mehr existente Heimat liegen dem Roman Die »UnWillkommenen« zugrunde. Um verblasste Erinnerungen aufgrund von Demenz geht es in Die Geschichtenlauscherin.
Marina Jenkner (geb. 1980), studierte Germanistin, lebt als Schriftstellerin und Texterin in Wuppertal und betreibt den Kulturort Die arme Poetin. 2006 debütierte sie mit »WUPPERlyrik«, es folgten »Nimmersatt und Hungermatt«, der Flüchtlingsroman »Die UnWillkommenen« sowie zuletzt die Romane »Blaue Ufer« und »Die Geschichtenlauscherin«.