GEORG KREISLER (geb. 1922 in Wien, gest. 2011 in Salzburg) emigrierte 1938 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich mit seinen Eltern in die USA. Erst 1955 kam er nach Europa zurück. Er habe sein Leben lang gekämpft, so sagte er. Mit seinen Mitteln, mit einer genialen Sprache und Musik, mit satirischer Provokation und Protest. Als Künstler müsse er gegen Missstände aufbegehren, die Absurditäten des Lebens freilegen. Dabei wirke die Ästhetik mehr als Parolen, so glaubte er (Nachruf in der taz vom 23.11.2011). Für viele Kabarettisten und Satiriker gilt Kreisler als Vorbild und Maßstab. Er selbst wollte nie als Kabarettist bezeichnet werden.
Außerhalb der Opern- und Konzerthäuser, abseits aller Erwartung, am Rand singt und rezitiert PATRICK HAHN, Generalmusikdirektor des Wuppertaler Sinfonieorchesters, an diesem Abend noch einmal Georg Kreisler. Zuletzt gefeiert am 7. September dieses Jahres auf der Bühne des Wuppertaler Opernhauses. Jetzt ebenerdig, ein Abend in der dichten Atmosphäre der Bandfabrik in der Erwartung, dass die Lieder, Texte und Wahrnehmungen von Welt des viel Geschmähten noch mal besonders berühren. Patrick Hahn bringt die CD mit, die in Kooperation mit dem BR entstand: „Hahn singt Kreisler”.