Wissenschaftler:innen haben seit 2000 prognostiziert, wie sich Antisemitismus entwickeln würde. Und doch: Bei jeder antisemitischen Welle, die sich vor allem an Israel entzündete – 2004, 2014, 2021 –, wurde beschwichtigt, abgewiegelt oder relativiert. So ging es weiter bis zur documenta fifteen im Jahr 2022, als sich zeigte, wie tief Antisemitismus in Kunst, Kultur und progressive Milieus bereits über die Boykottbewegung BDS und israelbezogenen Antisemitismus eingedrungen war.
Die Präsentation geht zurück in die 1940 und 1960er, um den Bogen ins Heute und die antisemitische Welle seit dem 7. Oktober 2023 zu schlagen.
Dr. Susanne Urban, seit 2022 Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen. Davor u.a. im Jüdischen Museum Frankfurt, in Yad Vashem, den Arolsen Archives und im SchUM-Städte e.V. Veröffentlichungen zu jüdischen Displaced Persons, Überlebendenaussagen, Antisemitismus und Jewish Heritage. 2019 Finalistin des Yad Vashem Buchpreises.